Erinnerungsstätte an der Großmarkthalle
Wettbewerbsgewinn des internationalen zweiphasigen Realisierungswettbewerb
1. Preis nach Überarbeitung, Frankfurt am Main, 2011

Das Preisgericht zeichnete den Beitrag in der finalen Sitzung am 11. März 2011 einstimmig als Gewinner des Wettbewerbs aus.

"Der Entwurf hat es geschafft, alle vorhandenen authentischen Orte – sowohl die für den vorbereitenden bürokratischen Akt (Keller, Rampe) wie den Vollzug (Gleisharfe) - als Symbole für die komplexen Geschehnisse in der Erinnerungsstätte zu thematisieren. Er hat es geschafft, das Wenige, was an Authentischem oder symbolisch Authentischem noch vorhanden ist, lesbar zu machen, ohne den Ort zu überwältigen.

Er ist ein Sinnbild für das dort Geschehene von großer Kraft und Bescheidenheit, das mit einfachen Mitteln zu irritieren und aufzurütteln vermag. Umsetzung und Unterhalt sind unproblematisch und konfliktlos mit den Belangen der EZB im Einklang, obwohl sogar der Keller direkt in das Konzept einbezogen und zugänglich ist."

"Die authentischen Orte der Deportationen im Bereich der Großmarkthalle werden in ganz einfacher Form sichtbar gemacht - die Gleisharfe mit dem Stellwerk und die Rampe zum Sammelkeller unter dem Kopfbau der Großmarkthalle [...]. Die Verfasser machen diesen nicht sichtbaren Ort für alle Passanten des GrünGürtels mit einer direkten, den Betrachter in Bann ziehenden Rampe sichtbar. In der Mitte des Weges ist die Rampe aus Sicherheitsgründen durch eine Glaswand abgetrennt, auf der die Erinnerung eines Deportierten aufgedruckt ist, wie auch andere Sätze, die in die Wege eingraviert sind und die Unsäglichkeit der Verschleppung erzählen. Die Einfachheit, die Unaufdringlichkeit und die Authentizität des Stellwerkes vermeiden jede Schaustellerei und bringen die banalen Vorgänge des Schreckens ins Bewusstsein."

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